EFT-basierte Klopfakupressur
und traumatische, belastende Erinnerungen
Was heißt Trauma, was sind Traumata?
In der Psychologie wird eine seelische Verletzung als psychisches, seelisches oder mentales Trauma bezeichnet. Das Wort Trauma stammt aus dem Griechischen und bedeutet Verletzung, Niederlage oder Wunde.
Die Definition Psychotrauma steht für eine starke psychische Erschütterung, die durch ein traumatisches Erlebnis hervorgerufen wurde. Hier kann die Rede von dem auslösenden Ereignis aber auch von den Symptomen oder den hervorgerufenen inneren Leiden sein.
In der Entwicklung von psychischen Störungen spielen psychische Traumatisierungen oft eine zentrale Rolle.
Traumatisierende Ereignisse können Unfälle, Vergewaltigungen, Überfälle, Geiselnahmen, Naturkatastrophen, Terroranschläge und auch Kriege sein.
Auch in der Medizin wird das Wort Trauma verwendet, hier steht es für eine körperliche Verletzung, die durch einen Unfall oder Gewalteinwirkung hervorgerufen wurde.
Wie kann ich mit EFT (Klopfakupressur) meine Traumata bearbeiten?
EFT (Klopfakupressur) steht für „Emotional Freedom Techniques“, übersetzt heißt das „Technik der emotionalen Freiheit.“
Die Klopfakupressur ist eine Methode aus der energetischen Psychologie. Die Basis bilden Kenntnisse aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und Bausteine aus dem Neurolinguistischen Programmieren (NLP). EFT (Klopfakupressur, der Einfachheit halber nur noch EFT genannt) arbeitet mit dem Meridiansystem des Körpers und soll negative Blockaden entstören, auflösen und beseitigen. Im Unterschied zur Akupunktur wird bei EFT jedoch nicht mit Nadeln gearbeitet, sondern es werden bestimmte Akupunkturpunkte mit leichtem Druck geklopft.
Viele Menschen haben mehr oder weniger belastende, schmerzhafte Erinnerungen, die nicht „vergessen“, nicht geheilt wurden. Aus diesen Erinnerungen, die zum Teil auch aus der Kindheit stammen, können sich Überzeugungen/Glaubenssätze entwickelt haben. Die Zeit heilt leider nicht alle Wunden. Wenn die belastende Situation nicht bearbeitet und im optimalen Fall gelöst wurde, sind die Erinnerungen und damit verbundenen Trigger in unserem Nervensystem gespeichert. Durch die Erinnerung kann es zum Zustand der Überforderung kommen, der Betroffene kann Instrusionen (gegen den Willen wiederaufdrängende Erinnerungen) mit Flashbacks erleben, er kann in einen Traumasog geraten oder auch hohe Erregung erleben bzw. in eine Erstarrung fallen.
Hier kann EFT Erleichterung verschaffen. Durch EFT können auf neuronaler sowie auf psychologischer Ebene Veränderungen erzielt werden.
Im Körper verlaufen Energiebahnen, die sogenannten Meridiane. Die Theorie besagt, dass Störungen, wie negative Gefühle und Gedanken, negative Körperempfindungen Ausdruck von Blockaden im Energiesystem des Organismus sind, welche einen Meridian ihrer Wahl blockieren.
Je nach Intensität des Traumas wird mit unterschiedlichen Techniken gearbeitet, ohne direkt das Erlebnis noch einmal durchleben zu müssen. Durch das kontinuierliche Klopfen bestimmter Energiepunkte am Körper scheint das körpereigene Energiesystem in sein Gleichgewicht zurückzukehren, Blockaden können gelöst werden, das Nervensystem kann entlastet werden. Die Lebensenergie kann wieder frei fließen und die belastenden Symptome verschwinden.
Das Nervensystem reagiert auf die belastende Erinnerung in unterschiedlicher Intensität. Bei einer leichten oder mittleren Belastung zeigen sich zum Beispiel „nur“ körperliche Wahrnehmung, wie Kloß im Hals, Herzklopfen, Aufregung und eine beschleunigte Atmung. Der Zugang zum Verstand ist noch gegeben, das heißt es ist noch möglich klar zu denken, Lösungen und Wege können gefunden werden, die eigenen Gefühle können erlebt, bewertet und überwiegend gesteuert werden.
Bei einer hohen Belastung ist es nicht mehr möglich klar zu denken. Der Zugang zum Gehirn ist versperrt. Lösungen und Wege werden nicht gefunden. Der Mensch fällt in den Notfallmodus, erlebt Sprachlosigkeit, Tunnelblick. Akute Gefühle können nicht mehr angemessen bewertet werden und sind nicht mehr steuerbar. Bei manchen Menschen zeigt sich der Flucht- oder Kampf-/Aggressionsmodus aber auch Starre, Betäubung, Dissoziation sind möglich.
Denkbar ist auch, dass ein Schreck, eine belastende Erinnerung eigentlich gut verarbeitet wurde, im Nervensystem sitzt der Schreck aber noch immer fest. Dies führt zu einer chronischen Übererregtheit, dem Hyperarousal. Das bedeutet, dass das Nervensystem 24 Stunden Alarm schlägt. Der Leidensdruck ist sehr groß. Typische Aussagen bei einer chronische Übererregung sind z. B. „Selbst, wenn ich einmal frei habe, muss ich immer irgendetwas machen, ich kann einfach nicht stillsitzen.“ Oder „Ich habe das Gefühl, dass ich ständig unter Strom stehe, bin aber gleichzeitig völlig erschöpft.“ Oder „Ich kann einfach nicht runterkommen, ich laufe innerlich ständig auf Hochtouren.“
Die Folgen eines Hyperarousal können sein:
- Somatoforme Funktionsstörungen (z. B. Herz-Kreislauf-System, Gastrointestinaltrakt)
- Somatoforme Schmerzstörungen
- Zwangsstörungen
- Panikstörungen
- Generalisierte Angststörungen
- Chronische Dissoziation
- Bindungsstörungen
- und vieles mehr
Die EFT Sitzung wird durch bestimmte Augenbewegungen aus dem EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing, was auf Deutsch Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung bedeutet) ergänzt, welche die rechte und linke Gehirnhälfte verschaltet, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.